Gendercheck
Gendern beginnt bereits vor der Formulierung von Sätzen oder Überschriften. Das gilt für jede Textarbeit. Vor allem aber für Geschlechtergerechtigkeit im Journalismus – nämlich mit der Planung eines Beitrags oder Projekts. Diese Checkliste für gendersensibles Recherchieren, Texten und Redigieren hilft, die redaktionelle Arbeit von Anfang an geschlechtergerechter zu gestalten.
Checkliste:
Recherche/Konzeption
- Werden nur Männer gefragt? Nur Frauen? Lässt sich das Spektrum erweitern?
- Verändert sich das Thema aus der Perspektive eines anderen Geschlechts?
- Unterscheiden sich die Fakten je nach Geschlecht? Kann das ein Thema sein?
- Gibt es wirklich nur männliche Experten?
Produktion/Texten
- Kommen alle Geschlechter gleichermaßen zu Wort?
- Ist es möglich Rollenstereotype und Geschlechterhierarchien aufzubrechen?
- Lassen sich geschlechtlich unterschiedliche Konsequenzen eines Themas darstellen?
- Ist die Expertise unabhängig vom Geschlecht?
- Erhalten alle Personen wertschätzende und gleichwertige sprachliche Bezeichnungen?
- In welcher Form soll gegendert werden? Was passt zum Medium und zur Zielgruppe?
- Gendersensibel texten: Wird deutlich, um welches Geschlecht es gerade geht?
- Wenn inhaltlich alle Geschlechter gemeint sind, ist die Textstelle geschlechtsneutral?
- Kommt das generische Maskulinum zum Einsatz oder ist es vermeidbar?
Redigieren/Abnahme
- Gibt der Beitrag die Vielfalt der Gesellschaft wieder?
- Sind die Hauptfiguren gleichwertig dargestellt?
- Wurde versucht, Personen anderen Geschlechts mit Fachwissen zu finden?
- Wiederholen Text und/oder Bild Rollenklischees? Geht es auch anders?
- Ist die Sprache gendersensibel, passt sie zum Medium und zur Zielgruppe?
- Stehen die männlichen Personenbezeichnungen tatsächlich nur für Männer?
- Sind Personenbezeichnungen und -beschreibungen wertschätzend getextet?
- Enthält der Text gendergerechte Formulierungen? Ist er flüssig und gut lesbar?
Gleichberechtigung und Freiheit von Diskriminierung stehen als fundamentale Prinzipien im Grundgesetz.